Und weiter gehts:
Beide Ärmel sind nun fertig gestrickt. Damit das Zählen der Zunahmen (Schrägen der Ärmel) einfacher fällt, hänge ich jedesmal eine Bezeichnung in die Kante.
Während dem Stricken habe ich immer mein Notizbuch dabei und schreibe jeden Schritt auf. So geht nichts vergessen, wenn ich die Anleitung schreibe.
Beide Ärmel sind nun fertig gestrickt. Damit das Zählen der Zunahmen (Schrägen der Ärmel) einfacher fällt, hänge ich jedesmal eine Bezeichnung in die Kante.
Während dem Stricken habe ich immer mein Notizbuch dabei und schreibe jeden Schritt auf. So geht nichts vergessen, wenn ich die Anleitung schreibe.
Sicherheitsnadeln oder Fadenschlingen eignen sich ebenfalls |
Spannen und Dämpfen: Wenn alle Teile fertig gestrickt sind, werden diese "in Form gebracht". Ich lege ein Frottétuch auf einen grossen Tisch und stecke die Teile an den Rändern mit Stecknadeln fest. Dabei kontrolliere ich nochmals die Masse der fertigen Jacke. Mit dem Dampfbügeleisen dämpfe ich die Teile, halte das Bügeleisen zirka einen Zentimeter vom Strickteil entfernt, ansonsten verbrenne ich die Kunstfasern oder drücke die Maschen platt. Danach muss man das Strickteil auskühlen lassen, am besten sogar auch über Nacht. Durch das Dämpfen wird das Gestrick schöner und die Wolle weicher. Das ist besonders wichtig, damit die Teile die Form besser behalten. Die Maschen werden sozusagen in die Form geprägt.
Jetzt nähe ich die Ärmelnaht zu und die Schultern ebenfalls. Das geht am Besten und ist übersichtlicher, wenn man die Strickteile mit der Vorderseite zu sich hält. Die Kanten liegen sich waagrecht gegenüber, dann wird direkt neben der Randmasche eingestochen, zwei Querfäden werden aufgefasst und der Faden durchgezogen. Manchmal ziehe ich am Faden, damit sich alles etwas zusammenzieht, um diesen danach wieder auseinander, und in die richtige Länge zu ziehen.
Strickteile zusammennähen |
Maschen am Kragen auffassen |
Endlich ist es soweit! Ich kann die Jacke zum erstem Mal anprobieren. Ich freu mich, sie passt genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Es hat sich also gelohnt zuerst ein Schnittmuster aus Papier zu machen. Die Taschen sind auf der richtigen Höhe, die Schultern und die Armkugel sitzen. Die Weite und Länge der Jacke sind auch so wie ich es haben wollte. Uff, das ist immer eine Erleichterung.
Jetzt kommt der spannendste Teil und derjenige, über den ich am meisten nachgedacht habe: Wie mache ich diese typischen Fransenverzierung. Ich habe schon eine Idee im Kopf. Aber einfach in die fertig gestrickte Jacke zu schneiden, das schaffe ich nicht. Ich teste lieber zuerst mit meinen Strickproben. Ich nähe verschiedene Bänder von Hand auf, aber das sieht irgendwie zu gebastelt aus. Mit der Nähmaschine funktioniert das Annähen überraschend gut und ich habe den besten Weg gefunden, dass die Maschen nicht mehr aufribbeln können. Doch jetzt, nach stundenlangem Ausprobieren, lege ich die Arbeit weg. Ich fahre morgen nochmals in den Laden um noch ein paar Bänder zu kaufen. Dann seh ich weiter.
Inzwischen habe ich mich für ein schlichtes Ripsband entschieden und weiss jetzt wie die Fransen schön werden. Also: Zuerst die Ripsbänder an die vorderen Kanten der Jacke stecken und heften. Das Band sollte ca. 1 cm vom Rand des Gestricks entfernt sein. Umbedingt die Kantenlängen vergleichen und nachmessen, damit sich nichts verzogen hat! Die beim Stricken eingesetzten Fäden kann man einfach zur Seite streichen, die kommen zu den Fransen. Nach dem Heften das Ripsband mit der Nähmaschine aufnähen. Ich habe die Stichlänge auf 3 gestellt und 2-3 mm innerhalb der Ränder genäht.
Ribsband stecken und heften |
Vordere Kante mit Ribsband |
Jetzt mutig die äusserste Knötchenreihe wegschneiden. Mit einer Wollnadel alle einzelnen Fäden aus der Naht ziehen. Die Kanten nochmals dämpfen und dabei die Fransen mit der Hand richtig gut flach streichen. Jetzt die Fransen gleichmässig auf 3- 4 mm zurückschneiden. Ich finde das Resultat sieht richtig toll aus. Das Ausprobieren und die investierte Zeit haben sich gelohnt.
Fertig ist das gute Stück. Nein, noch nicht ganz! Ich möchte dass der Kragen seine Form behält und nicht ausleiern kann. Ich besorge verschiedene Bänder, nehme das mit der weissen Verzierung und nähe es von Hand in den Kragen. Ein kleines Extra auch für's Auge. Und es lohnt sich, schliesslich habe ich ungefähr 143, 5 Arbeitsstunden an der Jacke gearbeitet. Behauptet jedenfalls meine App. Um den wirklichen Aufwand zu berechnen, müsste die App aber meine Gedanken lesen, und jede Minute die mich dieses Projekt verfolgt hat, aufzeichnen können...
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