Weiter geht's!
Ich nehme meinen Lieblingsmantel, der einen schönen Schnitt für die Grösse S/M hat und zudem eine ähnliche Materialität wie mein Entwurf besitzt. Davon notiere ich alle Masse und gradiere zusätzlich die Kleidergrösse L/XL.
Dank den vielen Maschenproben (siehe Beginn) bin ich von der Kombination von Zopfmuster und Intarsia begeistert und starte hochmotiviert das Berechnen des Mantels. Dies ist für mich der anspruchsvollste Teil einer Anleitung. Hier muss alles in den verschiedenen Grössen aufgehen und zusätzlich noch gut aussehen. Je genauer ich berechne, umso weniger Arbeit habe ich später. Das Stricken läuft reibungsloser und das Anleitungsschreiben wird leichter. Also wird hundertmal kontrolliert, nachgerechnet und gezeichnet, bis ein ganzer Stapel Papiere vor mir liegt, und sich mein Kopf dreht.
Hier die fertige Berechnung für das Intarsia in L/XL. Danke DesignaKnit! Ein tolles Strick-Programm, das mir immer wieder hilft, meine Ideen umzusetzen.
Jetzt habe ich also eine Zählhilfe für das Muster und eine gute Kontrolle, wie alles werden könnte.
Los geht's an die Nadeln! Ich starte mit dem Rückenteil.
Das Zopfmuster ist einfach und schnell gestrickt. Die zwei Fäden aus dem feinen Merino und Mohair sind einfach nur wunderbar zusammen. Das Zopfmuster wirkt plastisch. Der Griff ist unglaublich kuschelig. Und das Gewicht trotzdem leicht, deshalb wird es den Mantel nicht in die Länge ziehen. Genau so habe ich es mir vorgestellt, welche Freude!
Beide Flächen, das Zopfmuster und das Intarsia, sollen gleichmässig weiterlaufen, ohne dass eine Fläche wellt oder sich zusammenzieht. Darum nahm ich in der letzten Zopfmusterreihe Maschen ab, und wechselte die Nadelstärke für das gröbere Merinogarn. Jetzt lohnen sich die unzähligen Maschenproben.
Nun zum Intarsia. Ich wickle für jede Farbe kleine "Knäulchen" aus zirka 4-5 Meter Merino und lege sie bereit. Ich habe dazu eine Zeichnung gemacht.
So kann man den Faden aus dem Knäulchen herausziehen, verstricken und der Rest des Fadens bleibt zusammengerollt für den nächsten Einsatz bereit.
Und das sieht dann so aus....für mich, als Neuling des Intarsiastrickens, ein spannendes Abendteuer.
Hier ein paar für Erfahrungen die ich gemacht habe.
- Die Knäulchen habe ich mit der Zeit geöffnet. Anfangs halfen sie mir sehr, mich im Muster zu orientieren und den richtigen Faden zu nehmen. Doch die Knäuel verdrehten sich störend ineinander. Also liess ich die Fäden offen an der Strickarbeit hängen. Brauchte ich den Faden, zog ich ihn ganz einfach aus dem entstandenen Fadennest heraus. Das ging ganz gut für mich.
- Zu Beginn wollte ich, dass jede Masche und jeder Übergang perfekt sitzt. Und das führte zu noch unschöneren Resultaten. Je unverkrampfter ich strickte, umso schöner wurde das Gestrick. Vieles gleicht sich auch beim Vernähen aus. Und dort kann man die Maschen immer noch nachziehen.
Vor dem Vernähen |
Nach dem Vernähen und Ausgleichen |
- Ich habe erst ganz am Schluss alle Fäden vernäht. Jaaaaa, es sind viele. Aber lieber einen neuen Faden einsetzen, als wegen einem zu langen Faden mühsam Knoten lösen zu müssen. Und so sah es dann aus, der absolute Fadenwahnsinn!
Mantelrücken auf der Vorderseite |
und ein paar Fäden auf der Rückseite |
Später mehr....
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